Ist das Musik? Oder noch Sprache? Oder eher ein Geräusch?
Als Journalistin beschäftige ich mich mit zeitgenössischer Musik und gestalte Sendungen für SWR2 JetztMusik, das Musikfeuilleton oder den Neue-Musik-Sendeplatz vom Deutschlandfunk Kultur.
Besonders freue ich mich, wenn ich bei meinen Recherchen Menschen kennen lernen kann, die von ihrem kreativem Tun ganz erfüllt sind – und wenn ich etwas davon mit Hilfe von Wort, Musik und O-Ton in meinen Sendungen einfangen kann.
Was ich außerdem mag: Zwischentöne, Schattierungen und das, was sich nicht eindeutig zuordnen lässt.
Mich für eine einzige Sache zu entscheiden, fiel mir schon immer schwer, und ich bin froh, dass mir meine verschiedenen Tätigkeitsfelder ermöglichen, mir immer wieder neue Themengebiete zu erschließen.
Als Autorin schreibe ich in erster Linie Prosa. Dies hat mir einige Stipendienaufenthalte eingebracht, z.B. 2011 im Literaturhaus in Prag, 2013 gemeinsam mit einem polnischen und einem französischen Künstler in Genshagen südlich von Berlin und 2018 mit dem Stipendium „Land in Sicht“ des Hessischen Literaturrats in Bad Arolsen, wo die Kurzprosa-Sammlung „Das Ohr an der Großen Allee“ entstand.
Seit 2020 gebe ich auch Kurse in „Kreativem Schreiben“ an der Bauhaus-Universität in Weimar. Es freut mich, dass ich hier einige meiner Erkenntnisse aus der jahrelangen Auseinandersetzung mit dem Schreiben weiter geben kann.
Als Musikerin bin ich gerade vor allem mit dem Projekt „Aber der Himmel – grandios“ unterwegs: die Übersetzerin Vytenė Muschick liest aus den Lebenserinnerungen der litauischen Zeitzeugin des Stalinismus Dalia Grinkevičiūtė und ich untermale das Gelesene mit Geräuschen von Gegenständen, einem Akkordeon und meiner Stimme. Mit diesem Projekt besuchen wir auch Schulen und bringen so den Schülerinnen und Schülern ein Stück Zeitgeschichte näher.
Ein Format zwischen Lesung und Konzert habe ich gemeinsam mit dem Gitarristen Marco Ponce Kärgel entwickelt: SOUNDS. Ein Lesekonzert. Wird hier vorgelesen? Oder Musik gemacht? Ist das schon Sprechgesang? Wo versteckt sich die Musik in der Sprache? Und wie bringt man sie zum Vorschein?